10 von Monat Zul-Hidscha

Zulhidscha

Es gibt gleich mehrere Gründe, warum dieser Monat ein besonderer für uns ist. Zum einen ist er der zwölfte des islamischen Jahres und einer der heiligen Monate, in ihm feiern wir das Opferfest (10., 11. und 12. 12), den Tag von Arafat (9.12.) und somit auch die Hadsch.

Vor allem die ersten zehn Tage haben eine besondere Bedeutung, da in ihnen gute Taten, wie zum Beispiel das Fasten, von Allah taala.gif besonders belohnt werden. Für alle, die nicht die Hadsch vollziehen, ist das eine willkommene Möglichkeit, das Wohlgefallen Allahstaala.gif zu erlangen.

Aus dem Qur’an: Quran1

Bei der Morgendämmerung; und bei den zehn Nächten (Sura 89:1-2)

Allahtaala.gif hat bei den zehn Nächten wegen ihrer großen Bedeutung geschworen.

 

Aus dem Hadith:

– Hafsa radiya.gif sagte:

Es gab vier Dinge, die der Gesandte Allahs salla.gif nicht unterlassen hat: das Fasten am Tage von Aschura, an den zehn Tagen (im Monat Dhul-Hidscha), an drei Tagen pro Monat und die (Verrichtung eines freiwilligen Gebets von) zwei Rak’a vor dem Morgengebet. (Sunnan:1036)

– Der Gesandte Allahs salla.gif sagte:

In den ersten zehn Tagen des Monats Dhull Hidscha werden gute Taten wie freiwilliges Gebet, fasten (außer dem 10.Tag) , spenden u.s.w. vielfach belohnt.

– In Bezug auf Surat al-Hadsch, Vers 28 sagte Ibn Umar (r.a.):

Sprecht darin vermehrt das tahliel (das Sprechen von „la ilaha illaLLAH“), takbier (ALLAHu akbar) und tahmied (alhamduliLLAH) (Buchari, Ahmad ibn Hanbal)

– Abu Qataada r.a. berichtete, dass der Gesandte salla.gif sagte:

Das Fasten am Tage von Arafat tilgt (die Sünden) von 2 verflossenen und 2 kommenden Jahren. und das Fasten am Tage von ´Aschura tilgt die von einem verflossenen Jahr. (überliefert von Ahmad, Abu Dawuud und An-Nasaa’i)

ArafatNeu

– Der Prophet salla.gif sagte:

Es gibt keine anderen Tage, während der tugendsame Taten für Allah so erfreulich sind, wie die ersten zehn Tage des Dhul-Hidscha. (Buchari)

 

Die ersten zehn Tage von Dhul-Hidscha

– Der Prophet Muhammad salla.gif sagte:

Strebt nach dem Guten euer Leben lang, und setzt euch den Brisen von Allahs Gnade aus, mit denen Er von seinen Dienern wen Er möchte trifft, und bittet Allah darum, dass Er eure Blößen verhüllt, und dass Er eure Ängste nimmt.

Die besten Tage

Es sind dies die zehn Tage, die Allahtaala.gif Moses zusätzlich aufgetragen hat, und nach denen Moses alaihyssalam.gif mit Allahtaala.gif gesprochen hat, und die eine Phase der Vorbereitung waren für eine neue Stufe der Verkündung von Allahstaala.gif Botschaft, so wie es im Qur’an steht:

Und wir gaben Moses eine Vereinbarung auf dreißig Nächte und machten sie mit weiteren zehn voll. So vervollständigte sich die festgesetzte Zahl seines Herrn auf vierzig Nächte. (Sure Al Aaraf 142)

– Ibn Kathir sagte:

Die meisten Gelehrten sind der Ansicht, dass die dreißig Tage der Monat Dhul-Qaada ist, und dass die zehn Tage die ersten zehn von Dhul-Hidscha sind…

Diese Vereinbarung war eine Vorbereitung für Moses alaihyssalam.gif selbst, damit er sich in diesen Nächten für den besonderen Augenblick des Treffens mit Allahtaala.gif vorbereitet. Es waren dreißig Tage, zu denen zehn Tage hinzugefügt wurden, also waren es vierzig Tage. Er bereitete sich durch Gottesdienste und Zurückgezogenheit von den Menschen seelisch auf die Begegnung mit Allahtaala.gif vor.

Und es sind die zehn Tage, in denen Allahtaala.gif die Religion für Muhammad salla.gif vervollkommnete. Im Qur’an steht:

Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden. (Sure Al Maaida 3)

Diese größte Gabe, die Vervollständigung der Religion, ereignete sich am Tage von Arafat, der einer jener zehn Tage ist. Das heißt, es fehlt nichts mehr von der Religion, und nichts Neues kann noch hinzugefügt werden.

– Ibn Kathir erwähnte in seiner Qur’anerklärung: Dies war am Haupttag des Hadsch, da weinte Umar, worauf der Prophet salla.gif fragte:

Warum weinst du? Er antwortete: Weil wir bis jetzt immer eine Zunahme der Religion hatten, doch wenn eine Sache vollständig ist, dann nimmt sie wieder ab. Da sagte der Prophet salla.gif: Du hast Recht.

Und es sind die abschließenden Tage der Hadsch-Monate, und darin finden die Hadsch-Riten statt, wo die Sünden vergeben werden und der Pilger wieder rein von seinen schlechten Taten wird wie am Tag, als ihn seine Mutter zur Welt gebracht hat.

– Ibn Radschab sagte:

Allah hat die zehn Tage von Dhul-Hidscha zu einer Saison für die reisenden Pilger wie auch für die Daheimgebliebenen gemacht, denn wer eines Jahres nicht zum Hadsch pilgern kann, der kann zu Hause gute Taten machen, sodass er mehr Belohnung bekommt als im Kampf für Allah, der wiederum besser ist als der Hadsch selbst.

– Es sind die Tage, über die der Prophet salla.gif gesagt hat:

Es gibt keine Tage, in denen die Taten mehr wert sind als in diesen.“ Die Gefährten fragten: Nicht einmal der Kampf für Allah ist besser? Der Prophet salla.gif antwortete: „Nicht einmal der Kampf für Allah, außer wenn ein Mann auszieht, um sein Leben und sein Vermögen zu riskieren, und danach mit keinem von beiden zurückkommt. (Buchari)

– Abdullah Ibn Umar berichtete, dass der Prophet salla.gif sagte:

Es gibt keine Tage, in denen die guten Taten besser und lieber für Allah sind als diese zehn Tage, deshalb sagt darin vermehrt La ilaha illa Allah, Allahu Akbar, und Alhamdu Lillah. (überliefert von Ahmad)

Diese Überlieferungen zeigen,

  • dass die guten Taten in den zehn Tagen von Dhul-Hidscha ohne Ausnahme vervielfacht werden,
  • dass es gar keine anderen Tage gibt, in denen die guten Taten noch mehr wert sind, außer wer sein Leben und sein Vermögen im Kampf für Allahtaala.gif verliert,
  • dass dies die besten Tage überhaupt sind, denn der Prophet salla.gif sagte:

Die besten Tage der Welt diese zehn Tage.

  • und dass wir aufgefordert worden sind, darin vermehrt La ilaha illa Allah, Allahu Akbar, und Alhamdu Lillah zu sprechen

 

Verschiedene gute Taten:

Es gibt sehr Vieles, was man Gutes tun kann. Die wichtigsten Dinge sind:

  • Die aufrichtige Reue:

Man muss die begangenen Sünden bereuen und sich das totale Beenden aller schlechten Taten vornehmen. Das heißt, man kehrt zu Allahtaala.gif zurück und lässt von Allem ab, was Allahtaala.gif verachtet, sei es äußerlich oder innerlich. Es muss einem leid tun, was man begangen hat, und sich vornehmen, es nicht mehr zu tun, und gute Taten für Allahtaala.gif verrichten.

Nach einer Sünde muss man unverzüglich bereuen ohne Aufschub, denn erstens weiß er nicht wie viel Lebenszeit ihm noch zur Reue bleibt, und zweitens weil eine Sünde eine weitere mit sich zieht.

  • Das Bitten um Vergebung der schlechten Taten:

– Der Prophet salla.gif sagte:

Wer sich wünscht, dass ihn seine Seite freut (am Tage der Auferstehung), der soll viel Istighfar sagen (=’Astaghfirullah’ sprechen).

– Der Prophet salla.gif sagte auch:

Wer ständig an Istighfar festhält, dem gibt Allah aus jeder Enge einen Ausweg, und für jede Sorge eine Lösung, und bringt ihm Gottesgaben, von wo er es sich nicht erwartet hätte.

  • Dhikr sprechen:

– Der Prophet salla.gif sagte:

Es gibt keine Tage, in denen die guten Taten besser und lieber für Allah sind als diese zehn Tage, deshalb sagt darin vermehrt La ilaha illa Allah, Allahu Akbar, und Alhamdu Lillah.

Deswegen pflegten Abdullah Ibn Umar und Abu Huraira, in den zehn Tagen durch die Straßen zu gehen und Allahu Akbar zu sagen, sodass die Menschen es ihnen nachsprachen.

Dabei sollen die Männer es laut sprechen und die Frauen leise. Allahtaala.gif sagt im Qur’an:

…damit sie allerlei Nutzen für sich erfahren und den Namen Allahs an wohlbekannten Tagen über den aussprechen, womit er sie an den Vierfüßlern unter dem Vieh versorgt hat. (Sure Al Hadsch 28)

Die Mehrheit der Gelehrten ist der Meinung, dass damit die zehn Tage von Dhul-Hidscha gemeint sind, da dies die Auslegung von Ibn Abbas war.

Man spricht dabei: Allahu Akbar, Allahu Akbar, La ilaha illa Allah, Allahu Akbar, Allahu Akbar, Wa lillah Alhamd. Es gibt aber auch andere Varianten.

  • Freiwilliges Fasten:

Der Prophet salla.gif pflegte die ersten neun Tage von Dhul-Hidscha zu fasten, aber nicht den zehnten, weil das ein Festtag ist. Der Gelehrte Al Nawawi sagte über das Fasten in diesen Tagen: „Es ist äußerst erwünscht.“

  • Das Achtgeben auf den Tag von Arafat:

– Der Prophet salla.gif sagte:

Wer seine Zunge und sein Gehör und seinen Blick am Tage von Arafat im Zaum hält, dem wird vom (vorigen) Tage von Arafat bis zum Tag von Arafat vergeben.

– Er sagte auch:

Das Fasten am Tage von Arafat vergibt (die Sünden) ein Jahr davor und ein Jahr danach.

  • Ein Opfertier für Allahtaala.gif bringen:

Wer imstande ist, für sich und für diejenigen, denen er Unterhalt gibt, zusammen ein Opfertier zu bringen, der sollte diese Gelegenheit nicht versäumen, denn dies ist eine Sunnah des Propheten salla.gif.

  • Das Verrichten von Hadsch und Umra:

Zu den besten Dingen, die man in diesen Tagen machen kann, gehört das Verrichten von Hadsch und Umra, denn der Prophet salla.gif sagte:

Für den angenommenen Hadsch gibt es keine andere Belohnung als das Paradies.

  • Gottgefällige Taten machen:

Man kann diese Taten wegen ihrer Vielfalt nicht alle aufzählen, aber als Beispiel kann man nennen: Das Ehren der Eltern, die gute Umgangsweise mit dem Ehepartner, die gute Erziehung der Kinder, das Achten des Nachbarn, der Besuch der Verwandten, der Besuch eines Kranken, das Versorgen eines Waisenkindes, das Unterstützen eines Bedürftigen, das Spenden an die Armen, das Verweilen in den Moscheen, und so weiter…

Man sollte deshalb solche Gelegenheiten nützen, um die guten Taten zu vermehren ,denn Allahtaala.gif sagt im Qur’an:

Wer nun im Gewicht eines Stäubchens Gutes tut, wird es sehen. Und wer im Gewicht eines Stäubchens Böses tut, wird es sehen. (Sure Al Zalzala 7-8)

 

Tag des Arafat

Nach der Sunna sollten am 9. Tag (Tag des Arafat) alle Muslime freiwillig fasten, außer den Pilgern in Arafat. Die Belohnung für dieses Fasten ist die Vergebung der Sünden (außer die großen Sünden) für das vergangene Jahr und das nächste Jahr.

KhiefMoschee

Al-Khif Moschee in Mina

Das Große Fest

Am zehnten Tag ist der erste Tag des Opferfestes (großes Fest), an diesem Tag darf man nicht fasten. Die Muslime schlachten ihr Opfertier – meist ein Schaf oder eine Ziege für eine Familie, es kann auch eine Kuh für fünf Familien, oder ein Kamel für sieben Familien sein. Schaf2

Wichtig:

Wer ein Opfertier schlachten wird, darf weder seine Nägel noch Haare schneiden ab dem ersten Tag des Monats bis nach dem Schlachten seines Tieres.