Was ist Dschihad?

Dschihad

oder

Befreiungskrieg, d.h. Widerstandkampf

Vorwort:

  • Kampf um ein islamisches Land vor Feinden zu schützen oder um ein erobertes Land zu befreien ist Dschihad.
  • Wenn Muslime gegeneinander Kämpfen ist es kein Dschihad, auch der Kampf gegen andere ohne Grund ist kein Dschihad.

aus dem Qur’an:

Kämpft auf dem Weg Allahs gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen, doch übertretet nicht. Wahrlich, Allah liebt nicht diejenigen, die übertreten. (Sura 2:190)

Vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben; denn die Verführung (zum Unglauben) ist schlimmer als Töten. Und kämpft nicht gegen sie bei der heiligen Moschee, bis sie dort gegen euch kämpfen. (Sura 2:191)

Wenn sie aber aufhören, so ist Allah Allverzeihend, Barmherzig. (Sura 2:192)

Wer nun gegen euch gewalttätig handelt, gegen den handelt in gleichem Maße gewalttätig, wie er gegen euch gewalttätig war, und fürchtet Allah und wisset, dass Allah mit den Gottesfürchtigen ist. (Sura 2:194)

Helft einander in Rechtschaffenheit und Frömmigkeit; doch helft einander nicht in Sünde und Übertretung. Und fürchtet Allah; denn Allah ist streng im Strafen. (Sura 5:2)

Solange diese euch die Treue halten, haltet ihnen die Treue. Wahrlich, Allah liebt diejenigen, die (Ihn) fürchten. (Sura 9:7)

Keinem Gläubigen steht es zu, einen anderen Gläubigen zu töten, es sei denn aus Versehen. (Sura 4:92)

Krieg zu führen ist im Islam nur in einem einzigen Fall erlaubt und vorgeschrieben, nämlich zur Verteidigung des islamischen Staates. So ist der islamische Staat verpflichtet, in ihm lebende nicht-muslimische Bevölkerungsgruppen zu schützen und auch militärisch zu verteidigen.

Ziel der Kriege in der Zeit der Rechtgeleiteten Kalifen waren deshalb nicht die Eroberungen an sich, sondern die Sicherung des jungen islamischen Staates und der Glaubensfreiheit der Muslime. Die Verbreitung des Islam „mit Feuer und Schwert“ ist absolut verboten; denn im Hinblick auf den Glauben darf nach dem Qur’an kein Zwang ausgeübt werden, und die Art und Weise, wie alle Menschen zum Islam aufgerufen werden sollen, ist im Qur’an ganz klar vorgeschrieben:

Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung auf, und streite mit ihnen auf die beste Art. (Sura 16:125)

Die verschiedenen Formen des Dschihad

Das arabische Wort „Dschihad“ bedeutet „äußerste Anstrengung“ bzw. „Einsatz“ – auch in der Form eines Kampfes – auf dem Weg Allahstaala.gif.

Er kann die folgenden Formen annehmen:

  • Dschihad des Herzens: bedeutet soviel wie Selbstreinigung und wurde „größerer Dschihad“ genannt.
  • Dschihad des Wortes, welcher den Dschihad des Verstandes einschließt. Hierunter ist das Bestreben zu verstehen, Menschen vom richtigen Weg zu überzeugen und vom Bösen abzubringen. Der Prophet salla.gif zog dieses Vorgehen eindeutig den gewalttätigen Methoden vor.
  • Dschihad der Hand: Hiermit ist die Unterstützung des rechten und die Verbesserung des unrechten Handelns mit körperlichen, jedoch noch nicht gewaltsamen Mitteln gemeint.
  • Dschihad der Waffen: Nur ein Krieg, der einen ausschließlich religiösen Zweck verfolgt und unter den Gesetzen von einem islamischen Heer geführt wird, die vom Islam gutgeheißen werden, kann als Dschihad bezeichnet werden. Keine andere Kampfform wird innerhalb oder außerhalb der islamischen Gemeinschaft geduldet. Der Dschihad wird vom Islam gebilligt, wenn er „Fi Sabili-l-llah“ (auf dem Wege Allahstaala.gif) ist.

Der Zweck des Kampfes soll folgende Hauptbedingungen erfüllen:

  • Er soll die Abschaffung von Aufruhr und Wirrungen (Fitna) zu Ziel haben.
  • Er soll nicht auf eine Eigenverherrlichung, Gewinnung von Feindesland, Kriegsbeute, Rache oder das Erreichen anderer weltlicher Vorteile gerichtet sein.

Der Gebrauch des Dschihad als ein Mittel der Bekehrung ist untersagt. Da der bewaffnete Dschihad seinen Kämpfern strenge Entbehrungen und ernste Gefahren auferlegt, wird die Dschihad-Teilnahme im Islam sehr hoch geachtet.

Der Prophet salla.gif bezeichnete den Dschihad als den Gipfel des Glaubens, indem er sagte:

Der Anfang der Sache ist der Islam, ihre Säule ist das Gebet und ihr höchster Gipfel ist der Dschihad. (Ti). (SUN:401)

– Er salla.gif sagte auch:

Und wisset, dass das Paradies unter den Schatten der Schwerter liegt! … (Buchari:711)

Weil der Dschihad strenge körperliche und geistige Selbstdisziplin auferlegt, bestimmte der Prophet folgendes:

Da in einem Krieg bewaffnete Streitkräfte eingesetzt werden, kann nur eine Person mit Befehlsmacht zum Krieg aufrufen. Der Oberhaupt des islamischen Staates, wird als die eigentliche Autorität anerkannt, die die Gläubigen zum Dschihad aufrufen darf.

Der Dschihad gegen den Daru-l-Harb (Kriegsland) ist erlaubt, wenn dort eine Verfolgung der Muslime herrscht und die bedrängten Muslime nicht auswandern können. Der Dschihad kann auch unter der gleichen Bedingung gegen den Daru-l-‚Ahd (Vertragsland) ausgerufen werden. In diesem Falle muss jedoch vor der Aufnahme von Feindseligkeiten die Beendigung des Vertrages rechtzeitig bekannt gegeben werden. Der Dschihad tritt auch dann ein, wenn der Feind in Daru-l-Islam (Islamisches Land) eindringt.