Tötung eines Menschen

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– Der Prophet salla.gif sagte:

Haltet euch fern von den sieben vernichtenden Sünden:

  • Die Beigesellung Allahs,
  • die Zauberei,
  • die Tötung eines Menschen, dessen Leben Allah unantastbar gemacht hat, es sei denn, dies geschehe nach dem Recht.
  • Ferner das Verzehren der Zinsen,
  • das Verzehren des Besitzes einer Waise,
  • die Flucht am Tage der Schlacht und
  • die Verleumdung der unbescholtenen, gläubigen und arglosen Frauen.“* (Buchari:691)*Dieser letzte Satz ist der Beweis dafür, wie schwerwiegend das Antasten der Frauenwürde im Islam ist.

Vorwort

Das Töten ist überhaupt verboten in allen Formen. Noch schlimmer ist es, wenn es durch Tyrannei oder Ungerechtigkeit geschieht.

– Der Gesandte Allahs salla.gif sagte:

>Wenn zwei Muslime mit dem Schwert gegeneinander kämpfen, werden beide, der Tötende und der Getötete, in das Höllenfeuer gehen.< Als Abu Bakr fragte: >O Gesandter Allahs! Das ist für den Tötenden, doch warum für den Getöteten?<, da antwortete er: >Auch dieser hatte sehr ernst den Vorsatz, seinen Gefährten zu töten!< (Buchari:20)

Der erste Mordfall

Der erste Mensch, der getötet hat war Kain, der seinen Bruder ermordet hat. Allahtaala.gif betrachtet jemanden, der einen Menschen getötet hat wie jemanden, der die ganze Menschheit getötet hat.

Doch er (Kain) erlag dem Trieb, seinen Bruder zu töten; also erschlug er ihn und wurde einer von den Verlierern. (5:30)

Deshalb haben Wir den Kindern Israels verordnet, dass, wenn jemand einen Menschen tötet, ohne dass dieser einen Mord begangen hätte, oder ohne dass ein Unheil im Lande geschehen wäre, es so sein soll, als hätte er die ganze Menschheit getötet; und wenn jemand einem Menschen das Leben erhält, es so sein soll, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten. (5:32)

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Islam und Töten

Der Islam lehnt das Töten von Menschen ohne Grund, sowie das Töten von Tieren und die Vernichtung von Pflanzen ab.

Besonders verboten ist es, wenn ein Gläubiger einen Gläubigen tötet (Bruder in Islam).

Töten ist absolut verboten außer in manchen Fällen, wenn es NUR FÜR EINEN REGIERENDEN ISLAMISCHEN HERRSCHER aus bestimmten Gründen als Strafe oder Schutz erlaubt ist.

Beispiele von schlechten Motiven, die das Töten niemals rechtfertigen:

  • Hass
  • Neid
  • Raubüberfall
  • Patriotismus
  • Gier
  • Rache
  • Tyrannei
  • Eifersucht
  • Ungerechtigkeit
  • Angst vor Schande und Hoffnungslosigkeit

Situationen, in denen das Töten unter den gegebenen Umständen keine Todsünde ist:

1- Der Selbstschutz (bei Notwehr)

2- Die Verteidigung seines Hab und Guts

– Der Gesandte Allahs salla.gif sagte:

Wer bei der Verteidigung seines Vermögens stirbt, der stirbt als Märtyrer. (Buchari:657)

3- Die Vergeltung (nur nach Anordnung durch einen Richter)

Wir hatten ihnen darin vorgeschrieben: Leben um Leben, Auge um Auge, Nase um Nase, Ohr um Ohr und Zahn um Zahn; und für Verwundungen gerechte Vergeltung. Wer aber darauf verzichtet, dem soll das eine Sühne sein; und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat – das sind die Ungerechten. (5:45)

4- Als Schutz für das Land u. die Leute gegen die eindringenden Feinde.

Der Lohn derer, die gegen Allah und Seinen Gesandten Krieg führen und Verderben im Lande zu erregen trachten, soll sein, daß sie getötet oder gekreuzigt werden oder daß ihnen Hände und Füße wechselweise abgeschlagen werden oder daß sie aus dem Lande vertrieben werden. Das wird für sie eine Schmach in dieser Welt sein, und im Jenseits wird ihnen eine schwere Strafe zuteil. (5:33)

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Unabsichtliches Töten

Gemeint ist die fahrlässige Tötung, bei Unfällen mit dem Auto oder beim Jagen. Im Islam muss es für die Familie des Opfers eine Wiedergutmachung geben. Das gilt nicht nur für Muslime, sondern auch wenn das Opfer ein Ungläubiger ist.

Keinem Gläubigen steht es zu, einen anderen Gläubigen zu töten, es sei denn aus Versehen. Und wer einen Gläubigen aus Versehen tötet: so soll er einen gläubigen Sklaven befreien und Blutgeld an seine Erben zahlen, es sei denn, sie erlassen es aus Mildtätigkeit. War er (der Getötete) aber von einem Volk, das euer Feind ist, und war er (der Getötete) gläubig: so soll er einen gläubigen Sklaven befreien; war er aber von einem Volk, mit dem ihr ein Bündnis habt: so soll er Blutgeld an seine Erben zahlen und einen gläubigen Sklaven befreien. Wer (das) nicht kann: so (soll er) zwei Monate hintereinander fasten – (dies ist) eine Vergebung von Allah. Und Allah ist Allwissend, Allweise. (4:92)

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Alle Arten der Bedrohungen sind streng verboten

Nicht nur das Töten eines Bruders im Islam, auch die Bedrohung mit einer Waffe ist verboten.

– Der Prophet salla.gif sagte:

Wer eine Waffe gegen uns (Muslime) richtet, der gehört nicht zu uns! (Buchari:1535)

Auch die verbale Drohung ist verboten.

– Der Prophet salla.gif sagte:

Wenn jemand seinem Gefährten mit einem halben Wort in solcher Absicht unterstützt wird er mitschuldig.

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Gleiches Recht

Es ist auch verboten, dass ein Muslim einen Nichtmuslim tötet.

Während einer Schlacht dürfen die Muslime auch keine Frauen, Kinder, alte Leute, schwache Leute, Mönche, Nonnen und ähnliche der Gegner töten, solange sich diese nicht am Kampf beteiligen.

Allah verbietet euch nicht, gegen jene, die euch nicht des Glaubens wegen bekämpft haben und euch nicht aus euren Häusern vertrieben haben, gütig zu sein und redlich mit ihnen zu verfahren; wahrlich, Allah liebt die Gerechten. (60:8)

– Ibn Umar radiyahum.gif berichtete:

Eine Frau wurde in einer Schlacht, die der Gesandte Allahs salla.gif unternahm, tot aufgefunden. Und der Gesandte Allahs salla.gif verbot das Töten von Frauen und Kindern. (Buchari:736)

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In vorislamischer und in heutiger Zeit

In vorislamischer Zeit wurden Kinder getötet aus Angst vor Armut oder Schande. In der heutigen Zeit gibt es noch in manchen Ländern Verbrennungen von Witwen. Manche Leute verkaufen ihre Kinder ins Ausland, wo sie oft eine schlechte Zukunft erwartet. In manchen Ländern wird auch die Kinderzahl von der Regierung begrenzt. Dies ist jedoch alles vom Islam verboten worden.

Tötet eure Kinder nicht aus Furcht vor Armut; Wir sorgen für sie und für euch. Wahrlich, sie zu töten ist ein großes Vergehen. (17:31)

Den Schaden tragen wahrlich jene, die ihre Kinder aus törichter Unwissenheit töten und das für verboten erklären, was Allah ihnen gegeben hat und so eine Lüge gegen Allah erfinden. Sie sind wahrlich in die Irre gegangen, und sie sind nicht rechtgeleitet. (6:140)

– Al-Mughira Ibn Schu’ba berichtete, daß der Prophet salla.gif sagte:

Allah hat euch wahrlich folgendes verboten: die Lieblosigkeit gegen die Mütter, die Verwehrung einer milden Gabe und deren unrechtmäßige Einnahme und die Tötung der Mädchen (aus Angst vor Schande). Und Allah verabscheut von euch ferner das Geschwätz, die häufige Stellung von Fragen und die Verschwendung des Vermögens (bzw. des Geldes und der Güter)! (Buchari:1238)

In heutiger Zeit gibt es Angriffe von Sekten und ethnischen Gruppen, die ihre Feinde lebendig verbrennen. Dies ist häufig vorgekommen, besonders gegen die Muslime unter der bekannten und falschen Ausrede (Terrorbekämpfung) z. B. in Tschetschenien, Afghanistan, Pakistan, Philippinen, Palästina, Albanien, Bosnien und in Afrika.

Selbstmord

Der Selbstmord ist weder Erlangung von Frieden noch Erlösung von Schmerz und Elend.

– Der Prophet salla.gif sagte:

Wer sich von einem Berg stürzt und sich dadurch umbringt, der wird ins Höllenfeuer stürzen und darin in aller Ewigkeit bleiben; und wer Gift einnimmt und sich dadurch umbringt, der wird sein Gift in seiner Hand tragen und es im Höllenfeuer trinken und darin in aller Ewigkeit bleiben; und wer sich mit einem Messer tötet, der wird sein Messer in seiner Hand tragen und es im Höllenfeuer in seinen Bauch führen und darin in aller Ewigkeit bleiben. (Buchari:1188)

Beispiele für das Töten von gläubigen Menschen durch Tyrannen oder ungerechte Herrscher:

Der Prophet Abraham alaihyssalam.gif sollte verbrannt werden, weil er an Allahtaala.gif glaubte.

(Jedoch) Wir sprachen: „O Feuer, sei kühl und ein Frieden für Abraham!“ (21:69)

Der Prophet Moses alaihyssalam.gif sollte nach dem Befehl Pharaos getötet werden.

Pharao sagte: „Lasst mich, ich will Moses töten; und lasst ihn seinen Herrn anrufen. Ich fürchte, er könnte sonst euren Glauben ändern oder Unheil im Land stiften.“ (40:26)

Der Prophet Jesus alaihyssalam.gif sollte gekreuzigt werden, doch Allahtaala.gif hat ihn in den Himmel erhoben.

Und wegen ihrer Rede: „Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Allahs, getötet“, während sie ihn doch weder erschlagen noch gekreuzigt hatten, sondern dies wurde ihnen nur vorgetäuscht; und jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber; sie haben keine Kenntnis davon, sondern folgen nur einer Vermutung; und sie haben ihn nicht mit Gewissheit getötet. (4:157)

Der Prophet Muhammad salla.gif wäre von den Juden beinahe mit einem großen Stein erschlagen worden und sie wollten ihn auch vergiften. Die Quraisch führten einige Schlachten gegen den Propheten.

– Abu Huraira radiya.gif berichtete:

Nach der Eroberung von Khaibar wurde dem Propheten salla.gif vergiftetes Schafsfleisch geschenkt. Der Prophet salla.gif sagte: »Bringt mir diejenigen von den Juden her, die gerade hier gewesen waren.« Da wurden diese zu ihm gebracht, Der Prophet fragte: »Habt ihr diesem Schafsfleisch Gift zugefügt?« Sie sagten: »Ja!« Der Prophet sagte: »Was hat euch dazu bewogen?« Sie sagten: »Solltest Du ein Lügner sein, so würden wir dich los sein, und wenn Du wirklich ein Prophet bist, so wirst Du davon keinen Schaden erleiden!« (Buchari:750)

Dies alles, weil die Propheten salla.gif zum wahren Glauben aufrufen.

Wahrlich, jenen, die nicht an Allahs Zeichen glauben und die Propheten ohne rechtlichen Grund töten und jene Menschen töten, die zur Rechtschaffenheit ermahnen, denen verkünde schmerzliche Strafe. (3:21)

Es sagte ein gläubiger Mann von den Leuten Pharaos, der seinen Glauben geheimhielt: „Wollt ihr einen Mann töten, weil er sagt: »Mein Herr ist Allah«, obwohl er mit klaren Beweisen von eurem Herrn zu euch gekommen ist? Wenn er ein Lügner ist, so lastet seine Lüge auf ihm; ist er aber wahrhaftig, dann wird euch ein Teil von dem treffen, was er euch androht. Wahrlich, Allah weist nicht dem den Weg, der maßlos (und) ein Lügner ist. (40:28)