vor Allah (Sudschud)
Zu Seinen Zeichen gehören die Nacht und der Tag und die Sonne und der Mond. Werft euch nicht vor der Sonne anbetend nieder, und auch nicht vor dem Mond, sondern werft euch anbetend vor Allah nieder, Der sie erschuf, wenn Er es ist, Den ihr verehrt. (Sura 41 Vers 37)
Niederwerfung
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Die Niederwerfung muss in Richtung der Quibla (Mekka) erfolgen.
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Man muss die Waschung zum Gebet (Wudu) gemacht haben.
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Sieben Körperteile müssen den Boden berühren: das Haupt (Stirne und Nase), beide Hände, beide Knie und beide Füße.
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Bei Sudschud wird Allah gepriesen und geehrt.
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Sudschud im Pflichtgebet (34 Sagda täglich), daneben freiwillige Gebete aller Art.
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Sudschud al Tilawah: an bestimmten Stellen im Qur’an wird eine Sadschda verrichtet.
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Sudschud al Sahaw: erfolgt, wenn man im Gebet vergisst, bzw. unsicher ist, ob man eine Rak`a zuviel oder zuwenig gebetet hat.
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Sudschud al Schukr: erfolgt, wenn jemandem etwas Gutes widerfährt – Sudschud dient als Dank.
Alle Geschöpfe werfen sich vor Allah auf ihre Art nieder:
die Menschen,
alle Tiere, Insekten und Bakterien
sogar Bäume, Pflanzen und Pilze
und leblose Gegenstände – Erde, Sonne, Sterne, Gebirge, Wasser, Gebäude, Holz, Metall, Mineralien, auch ungreifbare oder unsichtbare sowie Himmel, Donner, Wind und Schatten… etc. Auch wenn wir Menschen ihre jeweilige Art der „Niederwerfung“ nicht als solche erkennen oder aber nicht wahrnehmen können.
Wer immer in den Himmeln und auf der Erde ist, wirft sich vor Allah in Anbetung nieder, willig oder widerwillig, und (ebenfalls tun dies) ihre Schatten am Morgen und am Abend. (13:15)
Haben sie denn nicht all die Dinge gesehen, die Allah erschuf, und deren Schatten sich nach rechts und nach links wenden, sich vor Allah niederwerfen, während sie gedemütigt werden? (16:48)
Der Donner lobpreist Seine Herrlichkeit; und (genauso lobpreisen) Ihn die Engel in Ehrfurcht. Und Er sendet die Blitzschläge und trifft damit, wen Er will; doch streiten sie über Allah, während Er streng in der Vergeltung ist.(13:13)
Im & während Sudschud
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Im Sudschud wird Allah sowie seine Namen und seine Eigenschaften gepriesen.
Muhammad ist der Gesandte Allahs. Und die, die mit ihm sind, sind hart gegen die Ungläubigen, doch barmherzig zueinander. Du siehst sie sich (im Gebet) beugen, niederwerfen (und) Allahs Huld und Wohlgefallen erstreben. Ihre Merkmale befinden sich auf ihren Gesichtern: die Spuren der Niederwerfungen. (48:29)
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Sudschud für Allah dient zum Beweis des Gehorsam und der guten Tat.
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Während Sudschud befindet man sich in einer demütigenden Position, da das Gesäß dabei höher liegt als der Kopf. Manche Menschen empfinden dies als zu demütigend, doch die Muslime tun es dennoch, da sie Allah gehorchen.
Nur jene glauben an Unsere Zeichen, die sich, wenn sie an sie gemahnt werden, niederwerfen und das Lob ihres Herrn preisen; und sie sind nicht hochmütig. (32:15)
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Da Sudschud eine Geste der Demut und Ehrfurcht bedeutet, darf man ausschließlich für Allah Sudschud machen, nicht aber für Menschen (selbst Herrscher oder religiöse Oberhäupter), Tiere oder Naturelemente (Feuer, Sonne etc.).
O ihr, die ihr glaubt, verneigt euch und werft euch in Anbetung nieder und verehrt euren Herrn und tut das Gute, auf dass ihr Erfolg haben möget. (22:77)
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Während Sudschud befindet sich der Mensch in seiner schwächsten Position: Seine Augen, mit denen er Feinde und Gefahren sichten kann, sind auf den Boden gerichtet, seine Hände und seine Füße, mit denen er sich wehren könnte, liegen auf dem Boden, und er tut dies alles, um Allah gehorsam zu sein.
Es gibt zwei Arten von Sudschud:
1) Sudschud zur Begrüßung
2) Sudschud als Gottesanbetung.
I. Beispiel für Sudschud zur Begrüßung: Als die Engel sich vor Adam niederwarfen;
Als Wir zu den Engeln sprachen: „Werft euch vor Adam nieder!“ da warfen sie sich nieder, außer Iblis. Er sagte: „Soll ich mich vor einem niederwerfen, den Du aus Ton erschaffen hast?“ (17:61)
II. Beispiel für Sudschud zur Begrüßung: als sich die Familie des Propheten Yusuf vor ihm als Herrscher Ägyptens niederwarfen.
Er hob seine Eltern auf den Thron, und sie warfen sich vor ihm nieder. (12:100)
III. Beispiel für Sudschud zur Begrüßung: als sich Bäume und einige Tiere vor dem Propheten Muhammad niederwarfen.
Nicht mehr erlaubt
Doch der Prophet verbot jede Niederwerfung, sofern sie nicht Allah galt, daher verschwand der Sudschud zur Begrüßung und der Sudschud als Anbetung Gottes blieb als allein gültiger und erlaubter übrig.
Die Vorteile von Sudschud
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Während Sudschud ist man Allah am nächsten
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Die Bittgebete im Sudschud werden erhört
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Mit jeder Sadschda erreicht man eine höhere Stufe im Himmel.
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Während Sudschud übernimmt Allah den Schutz über den Betenden, der sich selbst in der Position der Niederwerfung ja nicht schützen kann.
Alles bisher genannte fällt unter Sudschud, den man mit dem Körper verrichtet.
Was Sudschud mit dem Herzen betrifft;
So ist dieser der Tawakkul ‚ala Allah: d.h. Voranstellung der Gebote Allahs und des Propheten vor die der Menschen.
Sudschud des Muhibb lillah: Verdrängt seine Wünsche und Leidenschaften und gehorcht Allahs Wünschen.
Quelle: Übersetzung der Rede des Scheiches Khalaf Ibn Hamdan Al- Anzi
Vergleich zum Hinduismus 330 Millionen Götter und der Glaube an die Wiedergeburt
Etwa 330 Millionen Götter verehren die Hindus und es kommen ständig neue hinzu. Nicht nur deshalb ist diese Religion schwer zu erfassen. Der Hinduismus hat keine geschlossene dogmatische Lehre und es gibt keinen Religionsstifter. Zudem findet eine ständige Erneuerung und Bewegung statt. So fügen spirituelle Lehrer, inspiriert durch die hinduistischen Schriften, der Lehre neues Gedankengut zu und unter dem Einfluß anderer Religionen wie Buddhismus oder Islam werden weitere Denkanstöße integriert.
Wichtigstes Element der hinduistischen Religion ist der Glaube an die Reinkarnation. Demnach hat jedes Lebewesen eine unsterbliche Seele, die darauf drängt, nach dem Tod wiedergeboren zu werden. Je besser die Taten zu Lebzeiten und je religiöser das Leben, desto reiner die Gestalt, in der man wieder auf der Erde erscheint. Ziel jedes Hindus ist es, diesem ewigen Kreislauf zu entkommen. Dazu muss er jedoch immer wiederkehren und sich mit jedem neuen Dasein in eine reinere Form verwandeln bis die Seele Teil des Höchsten ist und aus dem Zyklus erlöst wird. Der Mythologie nach wird die Erlösung auch vollzogen, wenn der Hindu in der heiligen Stadt Varanasi stirbt, seine Leiche dort verbrannt und dem Ganges übergeben wird.
(Bilder:Till Dohmann)